Die Graduiertenkollegs sind interdisziplinäre Zusammenschlüsse von Doktoranden
verschiedener Fachrichtungen und der betreuenden Professoren. Sie werden
von der Deutschen Forschungsgesellschaft (DFG) gefördert.
Ihr Ziel ist die Vermeidung der berühmten "Fachidioten" auf
zwei Wegen:
Zum einen sollen sie Gelegenheit zu fachübergreifendem Gedankenaustausch
und interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen Doktoranden aus unterschiedlichen
Bereichen geben und ein internationales Umfeld fördern. Sie sollen also
den wissenschaftlichen Horizont erweitern.
Zum anderen sollen die Kollegs gezielt die Kommunikationsfähigkeiten der
beteiligten Doktoranden ausbauen. Gerade die Industrie hat wiederholt bemängelt,
dass Bewerber zwar fachlich topfit seien, dies aber nicht adäquat vermitteln
könnten. Und auch in der Gesellschaft nimmt die Forderung immer mehr zu,
dass Wissenschaftler Ihre Forschung transparent und verständlich erklären
müssen.
Hier setzen die Graduiertenkollegs mit einer Vielzahl von Aktivitäten an. Aus meiner Erfahrung als Kollegiat und Sprecher der Kollegiaten ist dabei die Eigeninitiative der Doktoranden besonders wichtig. Auch wenn das Engagement neben der Doktorarbeit bisweilen ziemlich stressig ist:
Vorträge über eigene Ergebnisse für zwei Klausurtagungen
zwei Seminarvorträge zu Themen aus anderen Bereichen
Poster für Messen oder Kongresse
Berichte auf Papier und fürs Internet
Diese ganzen Präsentationen (jeweils pro Jahr) sind viel Zusatzarbeit. Aber
sie sind eben auch eine optimale Möglichkeit zum Üben und Lernen. Wo sonst
wird man so nett nach einem Vortrag auf Fehler in der Präsentation oder
der englischen Sprache aufmerksam gemacht wie beim Graduiertenkolleg
"Molekulare Physiologie"?